Vorbemerkung:
Alt-Geltow und Baumgartenbrück

Alte Holzbrücke bei Baumgartenbrück. Bildquelle: Klaus Franke Geltow.
Die Geschichte des Dorfes geht weit zurück; aber die schon erwähnten Urkunden, von denen die älteste aus dem Jahre 933 stammt, sind dürftigen Inhalts und lassen uns, von kleinen Streitigkeiten abgesehen, nur das eine erkennen, daß erst die Familie Hellings von Gelt, dann die Gröbens, dann die Hakes ihren Besitz hier hatten. 1660 gingen Dorf und Heide an den Großen Kurfürsten über und gehörten seitdem zu den vielen Besitzungen des kurfürstlichen, beziehungsweise königlichen Hauses in der Umgegend von Potsdam. 1842 wurde die Heide zur Erweiterung des Wildparks benutzt.

Neue Kirche in Alt-Geltow Geltow war immer arm; dieser Charakter verblieb ihm durch alle Zeiten hin, und die schlichten Wände seiner Kirche, deren wir eben ansichtig werden, mahnen nur zu deutlich daran, daß die Pfarre, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts, zweihundert Taler trug.Wir schreiten zunächst über einen Grabacker hin, der seit zwanzig oder dreißig Jahren brach liegt und eben wieder anfängt, aufs neue bestellt zu werden. Zwischen den eingesunkenen Hügeln wachsen frische auf; diese stehen in Blumen, während wilde Gerste über die alten wächst.
Es ist spät Nachmittag; der Holunder blüht; kleine blaue Schmetterlinge fliegen um die Gräber; ein leises Bienensummen ist in der Luft; aber man sieht nicht, woher es kommt.
Die Kirchtür ist angelehnt; wir treten ein und halten Umschau in dem schlichten Raume: weiße Wände, eine mit Holz verschlagene Decke und hart an der Giebelwand eine ängstlich hohe Kanzel, zu der eine steile, gradlinige Seitenstiege führt.
Und doch das Ganze nicht ohne stillen Reiz. Krone neben Krone; gestickte Bänder, deren Farben halb oder auch ganz verblaßten; dazwischen Myrten- und Immortellenkränze im bunten Gemisch. Das Ganze ein getreues Abbild stillen dörflichen Lebens: er ward geboren, nahm ein Weib und starb. Es ist jetzt Sitte geworden, die Kirchen dieses Schmuckes zu berauben. »Es sind Staubfänger«, so heißt es, »es stört die Sauberkeit«. Richtig vielleicht und doch grundfalsch. Man nimmt den Dorfkirchen oft das Beste damit, was sie haben, vielfach auch ihr – Letztes. Die buntbemalten Fenster, die großen Steinkruzifixe, die Grabsteine, die vor dem Altar lagen, die Schildereien, mit denen Liebe und Pietät die Wandpfeiler schmückte, – sie sind alle längst hinweggetan; »sie nahmen das Licht«, oder »sie waren zu katholisch«, oder »die Fruen und Kinner verfierten sich«. Nur die Braut- und Totenkronen blieben noch. Sollen nun auch diese hinaus? Soll alles fort, was diesen Stätten Poesie und Leben lieh? Was hat man denn dafür zu bieten?

Alt-Geltow an der Havel. Bildquelle: Fotothek Dresden.
Ziegelei in Geltow bei Baumgartenbrück um 1800
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Alt-Geltow an der Havel. Bildquelle: Fotothek Dresden.
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GPS: 52.36275,12.96226
Geltow »Ziegelei Baumgartenbrück«.
Quellenangabe: Erstnennung:1773. Einsendung der Akten, der zur Invalidenkasse gehörigen Ziegelei bei Baumgartenbrück, Klärung der Besitzverhältnisse. 1796, Anlegung einer Ziegelei bei Geltow im Amt Bornstedt mit rundem Ziegelofen, nach dem Erfinder des Herrn Oberbrenner Unger aus Berlin. 1845 wird als Pächter genannt: Gutsbesitzer Johann Friedrich Reising. (Landes-Hauptarchiv Potsdam / Franke Geltow).
Handbetrieb. Kurz-Info Autor: H. Hartwig (Berlin) Weitere Informationen:
Königliche Landes-Baumschule bei Geltow
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Alt-Geltow an der Havel. Bildquelle: Fotothek Dresden.

Alt-Geltow an der Havel. Bildquelle: Fotothek Dresden.