Die Ziegelei Ide und Hoppe in SEMLIN-Lötze.

Von Heike Brett Rathenow — Mail:  heikebrett@gmx.de 
Die Ziegelei ist bereits in den Semliner Heften Nr. 5 besprochen, in dieser  PDF-Datei 
Der Hohennauener-, Semliner-, Ferchesarer See:  KARTE vergrößert ansehen 

Die Ziegelei Hoppe und Ide:

In einer Bekanntmachung des königlichen Landrates des West-Havelländischen Kreises, Graf von Bredow, vom 26. Juni 1864 heißt es:

„Die Bauern Christian Friedrich Wilhelm Ide und Johann Christian Friedrich Hoppe zu Semlin beabsichtigen, die Ziegelei, welche sie im Jahre 1863 auf ihrer in der Feldmark Semlin und zwar in den Lötz-, Weitz- und Bullenstücken belegenen Ackerfläche, zur Beschaffung ihres eigenen Bedarfs an Ziegelsteinen erbaut haben, fernerhin zur gewerbsmäßigen Fabrikation von Ziegelsteinen zu benützen.“.....

Wie aus dem Schreiben hervorgeht, wurde die Ziegelei der Bauern Ide und Hoppe zunächst nur errichtet (1863) um den Eigenbedarf an Ziegelsteinen zu decken. (Bauernziegelei)
Offensichtlich entstand schon im ersten Jahr eine Überproduktion, sodaß sich die Ziegeleibesitzer entschlossen, ein Gewerbe anzumelden. Entsprechend wurden ab ca. August 1864 die Ziegelsteine gestempelt. Ziegelsteine, die diesen Stempel tragen wurden bislang in Parey/Havel und in Semlin, Dorfstraße 35 (Gemeindehaus) in der Mauer zum Nachbargrundstück Zeuschner gefunden.

Bei genannten Ziegeleibesitzern handelt es sich um:

• Ide, Christian Friedrich Wilhelm
  geb. 31. Oktober 1830 Semlin
  gest. 9.Dezember 1889 Semlin
• Hoppe, Johann Christian Friedrich
  geb. 15. Mai 1820 Semlin
  gest. 7. Juli 1889 Semlin

Ide und Hoppe betrieben neben der Ziegelei ihre Landwirtschaft in Semlin weiter. Das Bauerngrundstück Ide gibt es heute nicht mehr. Wohnhaus und Stallungen wurden abgerissen. An dieser Stelle steht heute das „Antik Hotel“ der Familie Zirk.

Das Bauerngrundstück der Familie Hoppe gibt es heute noch. Nachfolgende Besitzer waren: Dalchau und Kurth. Heute gehört das Grundstück der Familie Zeuschner. In der Grenzmauer zum benachbarten Gemeindehaus und im Schuppen wurde der o. g. Ziegelstempel entdeckt.
Somit lässt sich der bislang unbekannte Ziegelstempel auf Grund der Fundorte der Ziegelei Ide und Hoppe zuordnen.
Die Ziegelei befand sich an der Straße von Semlin nach Hohennauen, gegenüber dem jetzigen Schloss Lötze, errichtet auf der Grenze der Ackerfläche von Hoppe und Ide. Im Februar 1867 verkauften Ide und Hoppe ihre Ziegelei für 2.808,27 Taler Courant an den Kaufmann Karl Hübener, dem Besitzer der Ziegelei Lötze von gegenüber. Gründe für den Verkauf können u. a. der Mangel an Ziegelerde (ihr eigenes Reservat war erschöpft) und die ungünstige Lage gewesen sein (der Zugang zum See wurde ihnen erschwert).

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Quellen:

• Lokale Recherche und Foto Ziegelstein, Heike Brett
• Geologische Spezialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten. Hrsgeber: Kgl. Preuss. Min. f. Handel, Gewerbe u. öffentl. Arbeiten. [Neue Nr. 3340] (1880) Rathenow: bearb. durch F. Wahnschaffe. Erschienen Berlin: Kraatz, 1880  LINK