Rathenower Ziegel an Berliner Bauwerken — Beispiele.

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Vom Schlick zum gebrannten Ziegel
Systematische Darstellung: Verwendung Rathenower Ziegel bei mehrgeschossigen Wohnbauten.

Vom "Schlick" zum gebrannten Ziegel.

Spezielle Nachfrage in der Baugründung, Fundamente und Keller.
In der Abbildung oberhalb ist zu sehen: Die roten Anteile bei einer Hausgründung waren Rathenower Ziegel. Das war typisch für Berlin im Wohnungsbau, Industriebau, bei Staatsbauten wie Schulen, Hospitäler, Kasernen, Bahnhöfe, Post, auch bei Kirchenbauten. Die "Rathenower" waren im Bereich des Grundwassers, Brunnen und Fundamente, als widerstandsfest bekannt. Diese Bauweise war von 1840-1890 sehr verbreitet. Die 1000 Feuerlöschbrunnen in Berlin 1862 waren aus Rathenowern und die großen Haupt-Abwasserkanäle (ca. 80 Kilometer) zum großen Teil auch.

Bei Hausgründungen war die Basis im Fundament Rüderdorfer Kalkstein (3), dann Rathenower Mauerziegel bis zur Plinte bei (2), war ein Geschäft dabei, dann bis über die Hofeinfahrt und Schaufenster (1). Für die Keller-Aussenmauern gilt das in vielen Fällen. Die Mauern über (1,2) bis zum Dach (4) sind aus Hintermauerziegel einfacher Qualität, Handstrichziegel mit Mörtel verputzt. Ganz-Fassaden aus Rathenower sind vor 1870 selten. Bei Dachziegeln kann man bis 1875 von einem Liefer-Monopol sprechen.

Quantitäten-Rechnung: Wurden in Berlin 1874 (Bauboom) ca. 1.000 Millionen Ziegel verbraucht, dann waren wie zuvor gezeigt ca. 6-8% Rathenower Ziegel. 60-80 Millionen Rathenower Ziegel gingen nach Berlin für die unterschiedlichsten Bauten. Dachziegel (5) kann man mit 30 Millionen annehmen. Daraus läßt sich schätzen, daß 6-8% der in Berlin jährlich verbauten Ziegel "Rathenower Ziegel" waren. Genauere überlieferte Daten dazu sind nicht vorhanden, bzw. lassen sich in statistischen Werken nicht auffinden.
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Berliner Ziegelarchitektur: "Gelb-Roter" Gewerbehof um 1880.

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Tonschneider aus Eichenholz und gemauerte Sümpfe
plan22
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Gewerbehof in der Köpenickerstraße in Berlin.
Hier handelt es sich um eine in Berlin recht verbreitete Architekturform, ab ca. 1842 bei Gerwerbehöfen, Fabriken, Feuerwehrwachen, Speichern, Friedhofsverwaltungen und auch etwas ausgeprägter bei Schulbauten und Kasernen. In der Fläche oft gelbe Vollverblendziegel aus Birkenwerder, Eberswalde und Rüdersdorf am Stienitzsee. Im Keller, der Sockel bis zur Plinte, Durchfahrten, Zierbänder und Fensterumrandung sind dann mit roten "Rathenowern" gemauert. Im besagten Gewerbehof wurden außer den Ziegeln aus Ferchesar (v.K.F RATHENOW) noch von anderen Ziegeleien geliefert:

MÖGELIN RATHENOW. — A. SEEGER-PAREY RATHENOW — W. VOIGTLÄNDER RATHENOW. — RATHENOW A. MÄSS & KERSTEN BERGZOW — N. RATHENOW. — A. SUMPF PAREY A/E RATHENOW — VON PLOTOSCHE WERKE PAREY RATHENOW ...
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Berliner Ziegelarchitektur: "Roter" Gewerbehof um 1875.

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Bauernziegelei Boelcker und Rittergutsziegelei von Knoblauch Ferchesar
Ein großer Gewerbekomplex der Fa. Gebauer in Berlin, 1865 u. 1925. Hier sind 14 verschiedene Ziegelstempel sichtbar, von Havelberg, Rathenow-Milow, Parey bis Genthin wurde geliefert. Siehe auch: Die Gebauer Höfe sind ein denkmalgeschütztes Ensemble von historischen Fabrikgebäuden.  WIKIPEDIA  und  LANDES-DENKMALAMT  Berlin

Hier die Rathenower Ziegeleien die für diese Bauten lieferten:
C.F.G Rathenow — SCHUWARDT RATHENOW — G.FINCK. PAREY a/ELBE RATHENOW. — F.BERNS HAVELBERG — HERRM.Telitz HAVELBERG — RATHENOW v.W. — F.SCHWARZLOSE PAREY A/E RATHENOW. — F. SCHWARZ RATHENOW. — C: Bretting HAVELBERG — VORM. BABENZ. RATHENOW — PAUL.SCHULZE BERGZOW. RATHENOW. — M. SCH. RATHENOW — B.RATHENOW — H. BURGHARDT RATHENOW
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