Entstehungsgeschichte der Ziegeleien im Dorf Ferchesar.
Die Bauernziegelei von Friedrich Bölcker.Johann Friedrich Bölcker wurde am 01. 04.1802 in Neuermark geboren. Sein Vater, Johann Christoph Bölcker (1777—1854) zog mit seiner Familie nach Steckelsdorf bei Rathenow. Er wurde der Lehn- und Gerichtsschulze des Dorfes. Seine Mutter war Ilse Catharina Barthels.
F. B. R Friedrich Bölcker Rathenow
Als im Jahre 1819 ein verheerender Brand fast das ganze Dorf zerstört hatte, beschloss Johann Christoph Bölcker sein neues Gehöft nicht mehr in Steckelsdorf zu errichten, sondern auf seiner Feldmark 1/4 Meile südöstlich von Steckelsdorf. Späterhin erhielt sein Anwesen den Namen „Bölckershof“. Er errichtete die Gebäude mit Ziegelsteinen seiner eigenen Ziegelei, welche er gleich nach dem Brand, im Jahre 1819 errichtete.Sein ältester Sohn, Johann Christian Bölcker übernahm in den folgenden Jahren die Ziegelei in Bölckershof. Nach der Fämilie Bölcker folgte hier Friedrich Fähnlein. Der jüngere Sohn von Johann Christoph Bölcker, Johann Friedrich Bölcker (1802—1864) heiratete im Jahre 1832 die Ferchesarer Bauerntochter Friederike Caroline Berendt (1812—1873). Sie war die einzige Erbin des Zweihüffner-Gutes in Ferchesar und somit übernahm Friedrich Bölcker nach der Hochzeit den Bauernhof in Ferchesar.
LAGE der Ziegelei Bölcker und von Knoblauch am Semliner See. KARTE zeigen...
Für Friedrich Bölcker war es ein erstrebenswertes Ziel neben der Bauernwirtschaft eine Ziegelei zu errichten. Er wollte die maroden Fachwerkgebäude durch feste Ziegelbauten ersetzen. Erfahrung, die nötig war eine Ziegelei zu betreiben, brachte er in reichlichem Maß von der elterlichen Ziegelei Bölckershof mit. Zumal hatte Bölcker auf seinen Wiesengrundstücken ein großes Tonvorkommen entdeckt. Am 28. März 1845 stellte er beim königlichen Landrat in Rathenow einen Antrag auf Errichtung einer Ziegelei auf seinen Weidestücken in der Gemarkung „Tegeland“ am Hohennauener See. Über die Bauart des Ofens werden in diesem Antrag keine Angaben gemacht. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Erdofen. Als wenn es Bölcker geahnt hätte, am 16.August 1846 legte ein Schäferjunge auf dem Bauernhof Bölcker Feuer, fast die ganze Westseite des Dorfes wurden vernichtet, so auch der Gutshof und der Bauernhof Bölcker.
abs1 Als der Rittergutsbesitzer von Hohennauen, Alexander von der Hagen (1838 -1888) vom Vorhaben Bölckers hörte eine Ziegelei zu errichten, hatte Friedrich Bölcker einen heftigen Rechtsstreit mit dem Rittergutsbesitzer zu überstehen, dem der See bis zur Höhe des sog. „Grenzgrabens“ hinter Semlin gehörte. Dieser legte Protest gegen den Neubau einer Ziegelei ein. Er begründete seinen Protest damit, daß an dieser Stelle der See so flach wäre, dass keine Schiffe hier ankern könnten und man deshalb einen Damm in den See ziehen müsse. Dieser behindere seine Fischerei und eine Verunreinigung des Sees wäre auch nicht ausgeschlossen.
Bauer Bölcker wandte sich darauf mit einem Gegenschreiben an den Landrat von Bredow in Rathenow:
Höchstzuverehrender Herr Landrath
Euer Hochwohlgeboren
erlaube ich mir ganz untertänigst hierbei Hochdenselben den Situationasplan von meinem Weideplan in 3 Exemplaren zu überreichen. Auch erdreiste ich mir, gegn die Protstation des Herrn von der Hagen zu Hohennauen gegen meinen projektierten Ziegeleibau folgendes ganz gehorsamst zu erwiedern. Der mir durch die Seperation zugefallene Weideplan war früher gemeinschaftliche Weide und die Gemeinde hierselbst hatte die Gerechtsamkeit, daß das diesseitige Seeufer von dem Rindvieh nach Willkür betreten worden sei. Auch hatte gerade auf dem Plan, wo ich die Ziegelei zu erbauen gedenke, schon über 40 Jahre eine Ablegestelle der hiesigen Gemeinde existiert, welche besonders in früherer Zeit zur Einladung des Holzes stark genutzt wurde. Dieses kann ich, wenn es verlangt werden sollte, durch Zeugen beweisen. Bei der Seperation hat sich die hiesige Gemeinde 50 Schritt von meinem Plan auch eine gemeinschaftliche Viehtränke vorbehalten, welche auf der Seperationskarte festgelegt worden ist. Die projektierte Stelle ist gerade am See gelegen, wo der See sehr tief wird, daß also bei vorkommenden Fällen der Schiffer ohne alle Vorkehrungen sogleich auf meinem Weideplan ankern kann. Ich werde mir also nie erlauben, einen Damm in den See hineinzumachen. Mit der inständigen Bitte, daß Euer Gnaden dieses mein ganz untertänigstes Gesuch gnädig Gehör verleihen werde, unterzeichnet sich mit aller Hochachtung:
Euer Hochwohlgeborener ganz untertänigster Diener Bölcker
Ferchesar, den 9 ten Februar 1846.
Euer Hochwohlgeboren
erlaube ich mir ganz untertänigst hierbei Hochdenselben den Situationasplan von meinem Weideplan in 3 Exemplaren zu überreichen. Auch erdreiste ich mir, gegn die Protstation des Herrn von der Hagen zu Hohennauen gegen meinen projektierten Ziegeleibau folgendes ganz gehorsamst zu erwiedern. Der mir durch die Seperation zugefallene Weideplan war früher gemeinschaftliche Weide und die Gemeinde hierselbst hatte die Gerechtsamkeit, daß das diesseitige Seeufer von dem Rindvieh nach Willkür betreten worden sei. Auch hatte gerade auf dem Plan, wo ich die Ziegelei zu erbauen gedenke, schon über 40 Jahre eine Ablegestelle der hiesigen Gemeinde existiert, welche besonders in früherer Zeit zur Einladung des Holzes stark genutzt wurde. Dieses kann ich, wenn es verlangt werden sollte, durch Zeugen beweisen. Bei der Seperation hat sich die hiesige Gemeinde 50 Schritt von meinem Plan auch eine gemeinschaftliche Viehtränke vorbehalten, welche auf der Seperationskarte festgelegt worden ist. Die projektierte Stelle ist gerade am See gelegen, wo der See sehr tief wird, daß also bei vorkommenden Fällen der Schiffer ohne alle Vorkehrungen sogleich auf meinem Weideplan ankern kann. Ich werde mir also nie erlauben, einen Damm in den See hineinzumachen. Mit der inständigen Bitte, daß Euer Gnaden dieses mein ganz untertänigstes Gesuch gnädig Gehör verleihen werde, unterzeichnet sich mit aller Hochachtung:
Euer Hochwohlgeborener ganz untertänigster Diener Bölcker
Ferchesar, den 9 ten Februar 1846.
Er fand ein gnädiges Ohr. Am 23. August 1846 erhielt er die Genehmigung zum Bau eines Ziegelofens im Tegeland, (höchstwahrscheinlich ein Erdofen). Zuvor hatte aber Herr von der Hagen auf Hohennauen noch einige Eingaben geschrieben, welche aber alle abgelehnt wurden. Die Beweggründe Alexander von der Hagens, sich gegen den Ziegelei-Neubau von Bölcker zu wenden sind mehr als eindeutig, er befürchtete nämlich Konkurrenz zu seiner Wassersupper Ziegelei, (erbaut im Jahre 1764 von Quintus Icilius). Die Ziegelsteine und Dachsteine, die nunmehr auf der neu errichteten Ziegelei von Friedrich Bölcker entstanden wurden dringend benötigt, sie dienten dem Neubau der durch das Feuer zerstörten Häuser, Scheunen und Ställe.
Bölcker prägte seine Ziegelsteine mit F.B.R und später mit F B RATHENOW
Stempel der Bauernguts-Ziegelei Friedrich Bölcker in Ferchesar.
Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam usw. — 1846
S. 141 = LINKex Bekanntmachung.
Der Bauer Bölke zu Ferchesar beabsichtigt auf seinem, in der Feldmark Ferchesar am Wassersupper See, belegenen Weideplan eine Ziegelei zu erbauen. Es werden daher in Gemäßheit der §§ 29 und 99 der Allgemeinen Gewerbe Ordnung vom 17. Januar 1845 alle diejenigen, welche gegen diese Anlage Einwendungen zu machen haben aufgefordert, solche binnen vier Wochen präclusivischer Frist bei unterzeichneter Behörde anzubringen, indem später Einwendungen welche nicht privatrechtlicher Natur sind unberücksichtigt bleiben müssen. Ferchesar bei Rathenow, den 28. März 1846. Die Polizei Obrigkeit.
Der Bauer Bölke zu Ferchesar beabsichtigt auf seinem, in der Feldmark Ferchesar am Wassersupper See, belegenen Weideplan eine Ziegelei zu erbauen. Es werden daher in Gemäßheit der §§ 29 und 99 der Allgemeinen Gewerbe Ordnung vom 17. Januar 1845 alle diejenigen, welche gegen diese Anlage Einwendungen zu machen haben aufgefordert, solche binnen vier Wochen präclusivischer Frist bei unterzeichneter Behörde anzubringen, indem später Einwendungen welche nicht privatrechtlicher Natur sind unberücksichtigt bleiben müssen. Ferchesar bei Rathenow, den 28. März 1846. Die Polizei Obrigkeit.
s1
Nachdem die Ziegeleien von F. Bölcker und die Ziegelei von Knoblauch entstanden sind, kommt es zur Anpassung des Namens „Tegeland“ an das neue Geschehen. Tege ist abgeleitet von Tegede = zehntpflichtig. Als nunmehr die Öfen und Schornsteine am Ferchesarer Seeufer qualmen und Ziegel (pattdeutsch Tegel) hergestellt werden, kommt es zur Anpassung des Namens auf „Tegelland“. Da die Zeiten der Ziegelherstellung vorbei sind, ist man in heutiger Zeit wieder auf den alten Namen „Tegeland“ zurückgekehrt.
Am 22. 1863 Mai stellt Friedrich Bölcker einen Bauantrag über die Errichtung eines „Erd-Ofens mit ovalem Schornstein“. Projektiert hat ihn der Rathenower Maurermeister Emil Grüneberg, gleichzeitig Besitzer einer Ziegelei an der Stollense zwischen Hohennauen und Parey an der Havel. Damit steigerte die Ziegelei Bölcker die bisherige Kapazität.
abs3
Friedrich Bölcker verstarb am 14. Juni 1864 in Ferchesar. Seine Erben verkauften die Ziegelei an den Ferchesarer Schulzen und Holzhändler Joachim Heinrich Repke (1821-1891).
abs2
Ziegeleibesitzer Heinrich Repke, Nachfolger von F. Bölcker.
Die Ziegelei der Holzhändlerfamilie Repke.Als die Kinder des Ziegeleibesitzers Friedrich Bölcker im Dezember 1877 ihre Verkaufsabsichten öffentlich machten, war es der Dorfschulze und Holzhändler Joachim Heinrich Repke aus Ferchesar (1821—1891) der die Ziegelei erwarb. Ab 1878 trugen die hier produzierten Ziegelsteine den Stempel H. REPKE RATHENOW.
H. REPKE RATHENOW
Es stellte sich bald nach dem Erwerb der Ziegelei durch den Dorfschulzen Repke heraus, daß die Tonvorkommen in der Umgebung der Ziegelei (Wiesen in Richtung Witzke) erschöpft waren. Somit musste Repke die benötigte Ziegel-Erde aus anderen Tonguben (Havelberg?) per Schiff anfahren lassen. Damit stiegen die Herstellungskosten erheblich!Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1891 übernahm Julius Repke (1854—1919) die Ziegelei Tegelland. Im Jahre 1904 wurde die Ziegelproduktion eingestellt. Am 16. Mai 1904 ertrank der Sohn des Semliner Bauern Dunke aus Semlin, als er mit seinem Handkahn Ziegelsteine über den See von der Ziegelei Repke nach Semlin holen wollte und der Kahn durch hohen Wellengang unter Wasser gedrückt wurde. Höchstwahrscheinlich war er zu schwer beladen worden.
Spätere Besitzerin von Tegeland war eine Frau Minnich aus Berlin. Sie ließ sich mit dem Taxi vom Rathenower Bahnhof nach Semlin fahren, dann fuhr sie mit ihrem Kahn über den See. Familie Engelmann wohnte dort zur Miete. Noch heute befinden sich die Grabsteine der genannten Ziegeleibesitzer sowie anderer Familienmitglieder auf dem Friedhof Ferchesar.
Grabsteine der Familie Repke, Friedhof Ferchesar.
Ziegelei "Tegeland", Rittergut von Knoblauch.
Die Gutsziegelei der Familie von Knoblauch in Ferchesar.Am 16. August 1846 legte ein Schäferjunge auf dem Hof des Bauern Bölcker in Ferchesar Feuer. Es war ein verheerender Brand, der sich über die Westseite des Dorfes ausbreitete. Das Feuer hatte ein leichtes Spiel, denn bei den Häusern, Scheunen und Ställen handelte es sich um diese Zeit um schlichte Fachwerkbauten. Mit dem Gutshof des Herrn Heinrich Friedrich von Knoblauch (1783-1860) brannten sechs weitere Gehöfte ab, darunter auch der Bauernhof von Friedrich Bölcker. Der Gutshof derer von Knoblauch befand sich im Jahr des Brandes direkt neben dem Bauernhof Bölcker. (An der Seeseite des Dorfes).
Die "Brandlinde" als Wahrzeichen des verheerenden Dorbrand 1846
Noch heute erinnert ein Baumstumpf an der Bushaltestelle unweit der Kirche an eine mächtige Linde, die einst hier einst stand. Alte Ferchesarer nannten sie die „Brandlinde“, denn der Baum überstand das Feuer von 1846. Die Linde war einer der Bäume, die die Einfahrt des alten Gutshauses säumten. Die Straße von Stechow mündete hier auf die Dorfstraße.Um stabile Häuser und Wirtschaftsgebäude bauen zu können entschloss sich auch Heinrich Friedrich von Knoblauch dem Trend der Zeit zu folgen und auf seinem eigenen Grund und Boden bei der Gutsförsterei Tegeland eine Ziegelei zu errichten. Er stellte deshalb am 14. Mai 1847, ein Jahr nach Friedrich Bölcker, einen Bauantrag auf Errichtung eines sogenannten „Erdofens“, der aber richtiger als Gewölbeofen bezeichnet werden muß.
abs4
Gewölbe-Brennofen auf der Ziegelei "Tegeland" von Knoblauch. Text u. Ansicht vergrößern ... oder Bildklick
Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Potsdam usw. — 1847
S. 136 = LINKex Bekanntmachung.
Der Herr Rittergutsbesitzer von Knoblauch auf Ferchesar bei Rathenow, beabsichtigt auf seinem am Hohennauenschen See belegenen Ackerplan, eine Ziegelei anzulegen. In Gemäßheit des §29 der Allgemeinen Gewerbe-Ordnung vom 17. Januar 1845 wird dies Vorhaben hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, und alle diejenigen, welche hiergegen Einwendungen erheben zu können vermeinen aufgefordert, solche binnen einer präclusivischen Frist von vier Wochen bei dem unterzeichneten Landrathe anzumelden und zu begründen, indem spätere Einwendungen welche nicht privatrechtlicher Natur sind unberücksichtigt bleiben müssen.
Rathenow den 16. März 1847. Der Landrath Westhavelländischen Kreises von Bredow.
Der Herr Rittergutsbesitzer von Knoblauch auf Ferchesar bei Rathenow, beabsichtigt auf seinem am Hohennauenschen See belegenen Ackerplan, eine Ziegelei anzulegen. In Gemäßheit des §29 der Allgemeinen Gewerbe-Ordnung vom 17. Januar 1845 wird dies Vorhaben hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, und alle diejenigen, welche hiergegen Einwendungen erheben zu können vermeinen aufgefordert, solche binnen einer präclusivischen Frist von vier Wochen bei dem unterzeichneten Landrathe anzumelden und zu begründen, indem spätere Einwendungen welche nicht privatrechtlicher Natur sind unberücksichtigt bleiben müssen.
Rathenow den 16. März 1847. Der Landrath Westhavelländischen Kreises von Bredow.
v.K.F. RATHENOW
von Knoblauch Ferchesar
Ein Einspruch aus Hohennauen von Alexander von der Hagen gegen den Bau einer weiteren Ziegelei an seinem See war nicht zu erwarten, erstens waren die adeligen Familien von Knoblauch und von der Hagen miteinander verwandt und zweitens hatte Friedrich Bölcker durch seinen hartnäckigen Widerspruch gegen von der Hagen die nötige Vorarbeit für den Bau der Ziegeleien geleistet.von Knoblauch Ferchesar
Die Ziegelsteine von der Knoblauch’schen Ziegelei bekamen die Prägung v.K.F. RATHENOW (F=Ferchesar). Die Tonerde wurde von den eigenen Grundstücken des Gutsherrn geholt, derer es reichlich in der Gegend um Ferchesar gab. Die beste Qualität von gebrannten Steinen gelangte per Schiff sogar bis Potsdam und Berlin. Als im Jahre 1860 Heinrich Friedrich von Knoblauch starb, übernahm ein Verwandter aus Osterholz bei Arneburg das Rittergut Ferchesar. Es war Friedrich Ludolph Werner von Knoblauch (1833-1888).
Im Jahre 1877 entstand aus Steinen seiner eigenen Ziegelei ein neues Schloss, aber nicht mehr an der alten Stelle, in der Mitte des Dorfes, sondern jetzt am Ortsausgang in Richtung Semlin. Ein ausgedehnter wunderschöner Park in herrlicher Lage am Ferchesarer See machte das neue Schloss zu einem der schönsten Anlagen im westlichen Havelland. Im Rahmen des Schlossbaus wurde nun auch die Straße von Stechow nach Ferchesar verlegt, sie führte jetzt direkt auf das Schloss zu. Am Turm zur Hofseite des Schlosses stand die Inschrift: „Jahrhunderte auf Fels und ewig auf Gott – 1877“ Da nach dem II. Weltkrieg Nichts mehr an die preußischen Junker erinnern sollte, wurde im Jahre 1948 das wunderschöne Schloß abgerissen.
Ehemaliges Schloß von Knoblauch, Ferchesar 1877 — 1948
Grabstelle der Familie von Knoblauch, ehemaliger Schloßpark Ferchesar.
Das Grundstück der ehemaligen Ziegelei bzw. Försterei Tegeland gehört heute Holländern, der alte Gewölbe-Brennofen ist noch erhalten, er steht unter Denkmalschutz.
abs5
Situationsplan der Ziegeleien bei Ferchesar 1847.
Situations Plan über die vom Herrn von Knoblauch auf Ferchesar projectirte Anlage eines Erdofens,
aufgenommen 1846 vom Conducteur Naumann gefertigt.
Bei 1 der neue ERDOFEN (Gewölbeofen) auf der Ziegelei Forsthaus TEGELAND.
Bei 2 die schon bestehende Ziegelei Bölcker mit einem Altdeutschen-OFEN.
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Zuammenfassung: Inhalt dieser 4 Seiten:
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE:Biographisches zur Familie Bölcker, Ziegeleigründungen Schmetzdorf und Ferchesar. Zeichnungen und Erläuterungen zur Guts-Ziegelei in Ferchesar ab 1845, Brennöfen.
Biographisches zur Familie Repke, Nachfolger auf der Ziegelei Bölcker, Grabsteine.
Biographisches zur Familie von Knoblauch, Ziegeleigründung Forsthaus Tegeland b. Ferchesar ab 1847. Zeichnungen und Erläuterungen zum Gewölbe-Brennofen. Die "Brandlinde" als Denkmal zum Dorfbrand 1848, der Schloßbau 1905, Begräbnisplatz im ehem. Schloßpark. Weiterführende Quellen.
TECHNOLOGIE HANDSTRICH-ZIEGELEI:
Vom Ton ("Schlick") zum gebrannten Ziegel. Zeichnungen und Erläuterungen zur Arbeitsweise einer Handstrich-Ziegelei im 19. Jahrh. Tonaufbereitung, Formen der Mauersteine und Dachziegel. Verschiedene Rathenower Ziegelformate, Ziegelbrennen mit Holz und Berechnung des Holzbedarfs. Inenansicht Rathenower Ziegel, Bruchflächen und Struktur der Tonsubstanz. Der Kaffenkahn als Ziegel-Transporter auf Havel und Spree im 19. Jahrh. Kosten- und Gewinnrechnung einer Guts-Ziegelei. Weiterführende Quellen.
TONVORKOMMEN GEOLOGIE ELB-HAVELWINKEL:
Wie entstand der Rohstoff für die Rathenower Ziegeleien? Karten, Zeichnungen und Erläuterungen zu geologischen Voraussetzungen für die Entstehung des begehrten "Schlick" zur Ziegelherstellung. Die Tonstiche bei den Ziegeleien Bölcker und von Knoblauch am Semliner See, Berechnung derselben und Schätzung der Menge an gegrabener Tonerde. Geologische Literatur und erste Erkärungsversuche ab 1880. Weiterführende Quellen.
RATHENOWER ZIEGEL & BERLINER BAUTEN:
Warum Berlin bevorzugt Rathenower Ziegel für Dach, Fundamente u. Kellermauern genommen hat. Zeichnungen und Erläuterungen. Methode der Hausgründung mit Rathenower Ziegel. Berechnung der in Berlin verbauten "Rathenower", geschätzter Wert.
Berliner Ziegelarchitektur: "Gelb-Roter" Gewerbehof um 1880, Ziegel aus Ferchesar, v.K.F.
Berliner Ziegelarchitektur: "Roter" Gewerbehof (Gebauer-Höfe, Charlottenburg) um 1875. Weiterführende Quellen. zurück Seiten-Anfang oben
Kirche in Ferchesar: Erbaut 1735 als Fachwerksaal, neugotischer Zwiebeltrum 1906/07.
Mehr Informationen: altekirchen.de — dorfkirche-ferchesar.de — WIKIPEDIA
Quellen:
- Alle Ziegeleien am Hohennauener- Semliner-
und Ferchesarer See.
Ziegelei- u. Ortsgeschichte: PDF Aus den Semliner Heften Nr. 5 - Die Guts-Ziegelei von Hagen in Wassersuppe. Die Ziegelei in Wassersuppe
- Kirchenbücher Ferchear. Ortschronik Ferchesar.
- Kirchenbücher Steckelsdorf. Ortschronik von Steckelsdorf.
- Ziegeleien West-Havelland. (BLHA) Brandb. Landes-Hauptarchiv online Suche
- Ziegeleien Kreis Jerichow II. Landesarchiv Sachsen-Anhalt (LASA) online Suche
- Die Entwicklung der Rathenower Ziegelindustrie unter besonderer Brücksichtigung ihrer technischen, wirtschaftlichen und sozialen Lage. Universität JENA. Gustav Gammert, Rathenow (1925).
- Gewerbegeographie des Elbhavelwinkels. Mit 1 Karte. Friedrichs-Universität Halle - Wittenberg, vorgelegt von Rudolf Kärtge aus Gr. Salze. Halle/S. 350 S. 1924
- Geographie der Märkischen Wasserstraßen zwischen Berlin und der Elbe. Friedrich - Schiller Universität JENA, vorgelegt von Willi Bertz aus Milow an der Havel. 149 S.; 1935.
- Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg: von J. A. F. Hermes u. M. J. Weigelt. topographischer Theil, Band 2.— J. A. F. Hermes, Heinrichshofen, 1842 — 469 Seiten LINKex
- Domstiftsarchiv Brandenburg. Nachlaß Dr. Rudolf Guthjahr (1904-1988)
- Rathenower Ziegelstempel: Spurensuche an Ziegelbauten des 19. Jahrhunderts im Elbe-Havel-Dreieck. Wolfgang Bünnig. Rathenow 2014. 116 S. Ill., Kt.
- Beiträge zur Siedlungskunde des Havelwinkels. Verfasser: Bolle, Max. Halle a.S. Kaemmerer, 1910. 145 S. LINKex