Ziegelei Adolf Netzband in PAREY, gegründet 14. Sept. 1890.
Ziegelei Adolf Netzband. Am 14. September 1890 wird dem Ziegeleibesitzer Adolf Netzband in Derben die Konzession zur Anlage einer Ziegelei auf seinem Grundstück auf der Feldmark Parey a. d. Elbe, verzeichnet im Grundbuch Parey Band VIII Blatt No. 450, erteilt. Das Grundstück wird durch das "Grundstück des Stutzer" und das "Grundstück der königlichen Domaene Derben" sowie durch die Baggerelbe begrenzt.Die Ziegelei liegt im sogennanten "Elbbusch". Adolf Netzband hatte am 30. November 1889 die Anlage einer Ziegelei beantragt. Die Bekanntmachung der Bauabsicht war im Jerichower Kreisblatt am 27. Febr. 1890 erfolgt. Der Situationsplan vom 30. November 1889, gezeichnet vom Pareyer Maurenneisters Georg Steffen, bestätigt die Lage der Ziegelei an der "Bagger-EIbe", eingeschlossen vom Sommerdeich. Westlich ist bereits der "Neue Deich" eingezeichnet. Südlich von der Netzband'schen befindet sich die Ziegelei Stutzer. Beschrieben wird die vollständige Neuanlage einer Ziegelei in 1100 m Entfernung zur Ortslage Derben.
Erbaut wurden: Ein kontinuierlicher ovaler Brennofen 41,56 m x 17,58 m, zwei Ziegelscheunen von 124,91 m und zwei Ziegelscheunen von 62,78 m Länge, zwei Trockenschuppen 94,17 m und zwei Trockenschuppen 31,39 m lang, ein Ziegelmeisterwohnhaus, ein Stall mit Abort und zwei Tonschneider. Der berittene Gendarm Brachvogel stellt am 27. September 1890 noch einige Abweichungen bei der Ausführung der Bauten des Wohnhauses für den Ziegelmeister und dem dazugehörenden Stall fest. Für den Ziegelmeister stehen zwei Stuben, Küche, Flur und die Speisekammer zur Verfügung. Außerdem sind im Ziegelmeisterhaus ein "beheizbarer Essraum für Fremdarbeiter und ein Schlafraum für Fremdarbeiter" untergebracht. ⇒
Handstrichziegel: A. NETZBAND. DERBEN RATHENOW.
Foto: Hartwig
Foto: Hartwig
ZIEGEL-MAP ID: 76 Derben/Parey.
»Ziegelei Deichstraße«.Quellenangabe: Gründung vor 1875 bereits mit einem Ringofen. Ziegeleibesitzer: Adolf Netzband.
Nachfolger: ab 1907 Sohn Oscar Netzband, 1920 Umbau zur Dampfziegelei, 1924 Konkurs, Übernahme von Adolf Netzband jun., 1945 Zerstörung durch Bombenangriff und Stillegung. (Chr. Schmette Neuderben)
ID 76: Direkt-LINK zur ZGLMAP https://www.zglmap.de/#id=76
⇑ nach oben
⇒ Die Zeichnung und die Baubeschreibung des ovalen Brennofens entsprechen denen der Luckenschen Ziegelei; auch hier baute Maurenneister G. Steffen. Ein Situationsplan vom 21. März 1894 zeigt einen Steinplatz direkt an der "Bagger-EIbe". Das ist ein Hinweis auf den Transportweg "alter Plauer Kanal". Durch den Bau der Zweistufenschleuse Parey 1891/92 und deren Anbindung an die Elbe und den Plauer Kanal waren die Grundstücke der Ziegeleien Hahn, Stutzer und Netzband auf dem nördlichsten Teil der Insel "Der Parey" nur noch über die Schleuse oder Derben zugänglich.
Ringofen der Luckenschen Ziegelei, erbaut von Maurenneister G. Steffen aus Parey.
Quellen: Ziegelei Adolf Netzband, Grundbuch Parey Band VIII Blatt No. 450.