Ziegelei Hugo und Hermann Pahl in PAREY, gegründet vor 1891.
Ziegelei Hermann oder Hugo Pahl.Es ist nicht sicher, ob Hermann oder der Hugo Pahl der Eigentümer und Erbauer dieser Ziegelei war. Die Kennung H. P. RATHENOW lässt beides zu. Frau Heidi Meyer, die Ehefrau eines Enkels von Hugo Pahl, hat mir 2011 mitgeteilt, dass Hermann Pahl der Bruder Hugo Pahls sen. war. Als Hugo Pahl sen. 1892 starb, zog dessen Frau nach Parey zu dem Sohn Hugo, der in Parey eine Ziegelei betrieb. Es kann die Kennung "H.P." tatsächlich sowohl für Hugo als auch Hermann Pahl stehen.
Auch diese Ziegelei lag zwischen dem Ihlekanal und der Güsener Chaussee. Der Strang einer Feldbahn erstreckte sich über den Parallelgraben bis an die Kanalböschung. Hier befand sich eine Verladestelle, die auch von der Ziegelei Köppen genutzt worden sein soll. 1997 ließ sich die gesamte Strecke noch gut verfolgen. Eine Angabe zur Grundbucheintragung ist bisher nicht bekannt. Wann der Ringofen erbaut wurde, ist nicht belegt, er war aber 1891 bereits vorhanden. Ebenso ein massives Ziegelmeisterhaus mit Ziegeldach, das z. Z. von der Familie Kate noch bewohnt wird, Güsener Straße 15. ⇒
Handstrichziegel: H. PAHL PAREY A/E RATHENOW.
Foto: Hartwig
ZIEGEL-MAP ID: 117 Parey.
»Ziegelei am Ihlekanal«.Quellenangabe: Hermann Pahl, Ziegelei- und Fabrikbesitzer in Parey. Gründung vor 1880-~1914. (Riechardt/Hartwig).
ID 117: Direkt-LINK zur ZGLMAP https://www.zglmap.de/#id=117
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⇒ 1893 wird ein Um- bzw Erweiterungsbau des ovalen Ringofens genehmigt. Pahl beabsichtigt, "seinen Ringbrennofen zum Teil abzureißen und denselben 3,82 m l änger und 1,88 m tiefer wieder zu erbauen." Der Oberbau des Ringofens wird Fachwerk mit Pappdach. Der Pareyer Friedrich Fluthwedel ist der Bauunternehmer. Die Bauerlaubnis für den Bau einer Brücke erteilt der Deichhauptmann von Plotho am 2. Oktober 1891 und der Zimmermeister W. Köppen bestätigt am 20. Juni 1892, dass die Brücke fertig ist. Diese Brücke führt über die Mühlenlanke und ist nicht weit (ca. 80 m) von der "Brücke & Feldbahn des Herrn Lucke" entfernt. Die Feldbahnlinie geht vom Acker des Herrn Pahl (Ziegelerdeabbau in den jetzigen Mühlenwiesen) über die neue Brücke in den "Wald dem Herrn Baron Freiherr von Plotho gehörig".
1894 hält der Pareyer Bautechniker Wischer außer dem Ringofen 5 Ziegelscheunen und 4 Schuppen in unterschiedlicher Größe in einem Situationsplan fest. Ein Bauantrag vom 23. Juni 1903 sagt aus: "Zwecks Vergrößerung meines Betriebes beabsichtige ich auf meinem Ziegeleigrundstück ein Maschinenhaus zu errichten." Ein Maschinenhaus 9,6 x 5,00 mit Aufzug soll errichtet werden. "Der Ziegeleibesitzer Herr Pahl beabsichtigt einen durch einen Petroleum-Motor betriebenen Thonschneider zu errichten." Dieses Maschinenhaus ist ein teils in Fachwerk, teils massiv aufgeführtes Gebäude. Auch diese, anfangs erfolgreich arbeitende Ziegelei, ist offenbar dem Konkurenzdruck der anderen nicht gewachsen. Nach W. Geue stellte sie 1914 die Produktion ein.
Quellen: Mündlich durch Frau Heidi Meyer, die Ehefrau eines Enkels von Hugo Pahl 2011.
Grundstück Ziegelei Hermann Pahl Parey, um 1905.
Grundstück Ziegelei Hermann Pahl Parey, um 1905.