Hermsdorfer Ziegelei und Gut - Besitzverhältnisse zurück zum TEXT
Hermsdorfer Ziegeleiarbeiter und Gutsbesitzer
Gottlieb SCHULZE, Ziegelmeister in Bieselhaus b. Stolpe; Johann Friedrich Christian WILHELMS aus Gallin, Mecklbg.; Johann Heinrich Wilhelm ENGELHARDT aus Hermsdorf; Friedr. Cristoph Ernst Carl HAHN, Ziegelofenbrenner aus Neuhof, Mecklbg.;
Johann Wilhelm RODWALD aus Groß-Glogau; Ludwig Friedrich PRILLWITZ aus Golzow Amt Chorin; Carl Ernst Friedrich Gustav HAHN; Friedrich Fiedt; MÖNCH (Geb.-Ort ?); Johann Friedrich KROHN; Karl WARNKE (Geb.-Ort ?); Karl ZEILLEWITZ (Geb.-Ort ?); Andreas SENGARD (Geb.-Ort ?); August GESTRAM (Geb.-Ort ?); Franz KRÜGER (Geb.-Ort ?); Friedrich HEUER (Geb.-Ort ?); Friedrich TIEDT; Hermann STABE (Geb.-Ort ?); Karl Friedrich RUNGE (Geb.-Ort ?); Franz KUNTZE (Geb.-Ort ?); Karl KUNZE (Geb.-Ort ?); Karl TÖNNIES (Geb.-Ort ?); August PIEHL(Geb.-Ort ?); Karl WREEGE(Geb.-Ort ?); Karl Friedrich ALBRECHT (Geb.-Ort ?);
Andreas Christian Friedr. SIEGERT aus Mecklbg. Strelitz; Carl August BRODHAGEN aus Hohen-Schöppingen; Carl Friedrich PRILLWITZ aus Golzow Amt Chorin; Johann Cristian Friedr. GOLLIN aus Bergzow; Carl Michael SCHULZE in Stolpe; Samuel Gustav HAHN Ziegeleiarbeiter in Birkenwerder aus Grünberg; Christian Friedrich Albert GOLLIN aus Alt-Brelitz in Böhmen; Joh. Joachim Theodor KEHLDENDORF (Geb.-Ort ?); BEDEKE (Geb.-Ort ?); Andreas Ludw. Friedr. Theodor SI(É)GERT (Geb.-Ort ?); Johann Friedrich Christian WILHELMS (Geb.-Ort ?); Andreas Christian SENGERT (Geb.-Ort ?); Christian Friedrich Johann Andreas GOLLIN (Geb.-Ort ?); Wilhelm PRESTIN (Geb.-Ort ?); Wilhelm WEIDT (Geb.-Ort ?); Friedrich KORFMANN, Töpfergesell (Geb.-Ort ?);
a.) Ab 1840-1860. Carl Ludwig Friedrich WERNECKE, geboren am 7. April 1794 in Mecklenburg (keine nähere Ortsangabe), verstorben am 31. Oktober 1874 in Berlin, Albrechtstr. 12a, 80 Jahre alt.
b.) Sohn Carl Julius Wilhelm WERNECKE, der ebenfalls als Gutsbesitzer im Kirchenbuch genannt wird, lassen sich Geburtsdatum, Sterbedatum bzw. Geburtsort und Bestattungsort nicht angeben.
c.) Ab 1860-1883. Leopold Bernhard Lessing, * 1. 6. 1832 in Elbing (Westpreußen), † 4. 1. 1900, in Berlin. Zu den drei genannten Personen mehr auf der Haupt-Seite: Hermsdorfer Ziegelei und Gut - Besitzverhältnisse.
1860. Letzter Besitzer des Rittergutes Hermsdorf ist ab 1860 Leopold Bernhard Lessing, * 1. 6. 1832 in Elbing (Westpreußen), † 4. 1. 1900 in Berlin. Über den Erwerb und die Wertstellung der Ziegelei ist nichts bekannt. Mit Stillegung der Ziegelei im Jahre 1883 rückt die Verwertung des Grundbesitzes in den Vordergrund. Nach der Inbetriebnahme der Berlin-Neustrelitzer Bahn soll Hermsdorf sich zu einer Wald- und Villenvorstadt entwickeln. Vorbilder findet man in Groß-Lichterfelde und am Wannsee. Das nördlich von Hermsdorf gelegene Waldgebiet bei Frohnau wird ebenfalls in diesem Sinne erschlossen, eine andere Variante ganz in der Nähe ist die Siedlung Waidmannslust auf Lübarser Gemeindegebiet. Leopold Lessing hat zusammen mit seiner Frau Auguste eine Stiftung gegründet. Eine gemeinsame Initiative ging dahin, auf dem abgeräumten Sandberggelände westlich des Bahnhofes einen Armen-Friedhof einzurichten. Der Anlaß war die Eröffnung der Heilstätten (Irren- und Siechenhaus) 1880 im nahe gelegenen Dalldorf (heute Reinickendorf-Wittenau). Dieses Angebot an den Magistrat der Stadt Berlin, ein Armen-Friedhofsgelände im Gutsbezirk einzurichten, hat sich zerschlagen, da die Stiftung hätte Grundstücke der Hermsdorfer Büdner zukaufen müssen, um ein geschlossenes Areal anbieten zu können. Die Büdner hatten nach Meinung der Lessing-Stiftung einen zu hohen Preis für die Grundstücke gefordert.
Leopold Lessing war ab 1897 Mitglied der Gesellschaft für Erdkunde Berlin. Unter der Mitgliedsnummer: 401. Herr Lessing, Ernst, Architekt, 1897. (W. Voßstr. 17.) und 402. Herr Lessing-Hermsdorf, Leopold, Rittergutsbs., 1897. (W. Voßstr. 17.), waren Vater und Sohn eingetragen.
1836. Kauf des Rittergutes Hermsdorf und Gründung der Ziegelei Hermsdorf im Jahre 1840, durch Carl Ludwig Friedrich WERNECKE. Zur Genealogie: Carl Ludwig Friedrich WERNECKE, geboren am 7. April 1794 in Mecklenburg (keine nähere Ortsangabe derzeit möglich), verstorben am 31. Oktober 1874 in Berlin, Albrechtstr. 12a, 80 Jahre alt. Bestattet wurde Carl Wernecke auf dem Friedhof der St.-Philippus-Apostel-Kirche an der Müllerstrasse im Wedding. Das Grabmal ist abgetragen und nicht lokalisierbar. Carl L. F. Wernecke lebte vor dem Ankauf des Gutes Hermsdorf in Braunschweig, Am Augustthor (Angabe im Braunschweigisches Adressbuch 1830, Spalte 114: Wernecke, Carl Ludwig Friedrich, Rentier, Am Augustthore 2554 F., dasselbe für 1832, 1828). Verheiratet war er mit Franzisca Therese Elisabeth geb. Gahns, Geburtsdaten bisher nicht nachweisbar. Hier wurde auch seine Tochter Auguste Franziska WERNECKE 1829/30 geboren. Aus dem zuvor genanntem Eintrag im braunschweiger Adressbuch resultiert wohl die manchmal gebrauchte Bezeichnung: ... "der Rentier Wernecke kaufte Gut und Ziegelei usw.".
Im Jahre 1848 heiratet Franziska WERNECKE (17 ¾ Jahr alt) den Königlichen Landrath des Niederbarnimschen Kreises, Carl August Georg SCHARNWEBER, 32 Jahre alt. Franziska Scharnweber (geb.Wernecke) verstirbt unerwartet und früh im Alter von 33 Jahren am 12. Sept. 1863, 11 Uhr, im Haus der Kreisvertretung (Niederbarnim), Kochstrasse 24.
Die einzige Tochter Manon Auguste Pauline Scharnweber * 22. Juli 1855 in Berlin; † 22. Januar 1933 in Hannover, heiratet am 8.5.1878 Walter GROPIUS sen. ( * 22. Mai 1848; † 19. Juli 1911 in Charlottenburg). Der Begründer des Bauhauses in Weimar / Dessau, Walter (Adolf Georg) GROPIUS jun., war somit ein Ur-Enkel von Carl Wernecke. In den 1850er Jahren errichtet Carl Wernecke ein neues, zweigeschossiges Gutshaus innerhalb des Gutsparkgeländes. Das alte Gutshaus wird den Arbeitern der Ziegelei zu Wohnzwecken überlassen.
Die Landräte der Kreise Teltow und Niederbarnim im Kaiserreich.
Genealogisches zur Familie Carl WERNECKE:
Der Landrat des Kreises Niederbarnim (wozu auch Hermsdorf gehörte) Georg Scharnweder hatte Franziska Albertine Auguste Wernicke (*12.7.1830 Braunschweig - † 12.9.1863 Berlin), Tochter des Rittergutsbesitzers Karl Wernicke (Carl Wernecke) auf Hermsdorf und seiner Frau Elisabeth geb. Ga(h)ns, am 20.4.1848 in Berlin geheiratet. Aus der Ehe ging ihre Tochter Manon Pauline Auguste (* 22.7.1855 Berlin - † 22.1.1933 Hannover) hervor. Sie heiratete 1878 den Berliner Architekten Walther (Martin) Gropius. Anläßlich ihrer Vermählung wurde in Hohen-Schönhausen eine Gropiusstrasse benannt. Aus dieser Ehe gingen 2 Töchter und Söhne hervor, darunter der bekannte Architekt und spätere Direktor des Bauhauses Walter Adolph Georg Gropius (* 8.5.1883 Charlottenburg - † 5.7.1969 Boston).
Quelle: Claudia Wilke. Seite 153; Anm. 601 - Vgl. DGB, S. 249-251 u. 281 f.
1. Vorbesitzer von Carl WERNECKE = Lieutenant Tappertschen Eheleute. Besitzer von ? bis 1835. Aus: Öffentlicher Anzeiger zum 29sten Stück des Amtsblatts der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Den 17 Juli 1835 Erstes Extra Blatt. - Das im Niederbarnimschen Kreise der Mittelmark belegene im Hypothekenbuche des Kammergerichts Vol. I Pag. 337 verzeichnete, den Lieutenant Tappertschen Eheleuten geborige Erbzins- und Rittergut Hermsdorf nebst Zubehör welches auf 38.848 Thlr 22 Sgr 6 Pf abgeschätzt worden, soll an den Meistbietenden Schuldenhalber auf den 24 September d. J., Vormittags 11 Uhr im Kammergerichte vor dem Kammergerichts-Rath von Drygalski anberaumten Termine öffentlich verkauft werden. Die Taxe der neueste Hypothekenschein und die Kaufbedingungen können in der Kammergerichts Registratur eingeseben werden.
Berlin den 16 Februar 1835 - Königl Preuß Kammergericht
2. Vorbesitzer = Lazarus Gumpel , Kaufmann und Stifter, geb. 29.04. 1770 Hildesheim; gest. 9.11.1843 Hamburg, Besitzer ab 1829 bis ?. Ob Lazarus Gumpel ein Vorfahre vom Bürgermeister der Hansestadt Hamburg und Bundeskanzler Helmut Schmidt (* 23. Dezember 1918 in Hamburg-Barmbek; † 10. November 2015 in Hamburg) war, scheint mir derzeit nicht sicher. Viel besprochen, doch nicht so, daß die Genealogie bedingt durch seinen Vater, welcher ein unehel. Sohn von Julius Gumpel war, sich bis auf Lazarus Gumpel zurück verfolgen ließe.
3. Vorbesitzer = Amtmann Heinse war von 1816 bis 1829 Eigentümer des Gutes Hermsdorf. Siehe auch: Amtsblatt der Regierung in Potsdam 1839 LINKex
Seite 302 = Personalchronik
An die Stelle des Amtmanns Wienkoop zu Wassersuppe und des Amtmanns Friedrich zu Görden, welche aus dem Westhavellandischen Kreise fortgezogen sind, ist der Amtmann Güssefeldt zu Wassersuppe zum Stellvertreter des Feuerlösch-Kommissarlus im 2ten Feuerlöschdistrikt und Amtmann Heinse zu Charlotten-Hof bei Plaue zum Stellvertreter des Feuerlösch-Kommissarius im 6ten Feuerlösch distrlkt des Westhavellandlschen-Kreises gewählt, und sind beide Personen nachdem sie die Wahl angenommen in gedachter Eigenschaft diesseits bestätigt worden.
4. Vorbesitzer = Borne, Johann Georg von dem, 19. Jahrhundert, Gutsbesitzer.
Major Borne war vom 28.1. bis 28.6.1816 Eigentümer des Hermsdorfer Gutes. Er war (1826) in der Kanzlei der Generaldirektion der Seehandlung tätig und wohnte Große Georgen-Kirchgasse 33. - LINKex
5. Vorbesitzer = Friedrich Wilhelm Christian Ludwig von Jagow [1] (*8. September 1771 in Wolfshagen;
† 2. Dezember 1857 in Berlin), 1806 bis 1816
6. Vorbesitzer = Amtmann Wachsmuth, 1798 bis1806
7. Vorbesitzer = Kriegsrath Gülle, 1787 bis 1798
8. Vorbesitzer = Michael Philipp Daniel Boumann (* 22. April 1747 in Potsdam; † 2. August 1803 in Berlin war ein deutscher Architekt und Baumeister in Preußen 1775 bis 1787). 1747-1803.
Potsdam Architekten LINKex — WIKIPEDIA
Michael Philipp Bouman wurde in Potsdam als Sohn von Johann Boumann (WIKIPEDIA) geboren. 1778 wurde er zum Geheimen Oberbaurat ernannt. Sein Wirken konzentriert sich hauptsächlich auf Berlin, aber mit den Seitenflügeln des Marmorpalais hinterließ er auch in Potsdam seine Spuren. Er reichte auch Entwürfe für den Ausbau der Nikolaikirche und des Belvedere auf dem Pfingstberg ein; diese wurden aber nicht verwikrlicht.
Quelle: Wilhelmine von Lichtenau (1753-1820): von der Mätresse zur Mäzenin,
von Alfred P. Hagemann - LINKex - Betrifft Pläne von Philipp Boumann, z.B. die Gebäude auf der Pfaueninsel.